Die heutige Freimaurerei ist ein seit ca. 300 Jahren bestehender internationaler Männerbund. Hier sind gleich zwei Einschränkungen zu machen: International bezieht sich auf die sog. freie Welt, Staaten mit diktatorischen oder übertrieben stark ausgeprägter Religiosität verbieten die Freimaurer. Seit dem Ende des 2. Weltkrieges gibt es- das hängt mit veränderten Sozialstrukturen zusammen – auch weibliche Freimaurer-Logen.

Im Jahre 1717 schlossen sich einige Londoner Logen zu einer Großloge zusammen. Man hatte erkannt, dass neben den dem Operativen

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verhafteten zunftähnlichen Zusammenschlüssen gewisses ethisches und moralisches Gedankengut sich Bahn gebrochen hatte. Man ging von der Idee aus, dass gerade auch im Ständestaat es darauf ankommen musste, durch gebildete Staatsbürger den besseren Staat, d. h. eine insgesamt bessere Gesellschaft zu schaffen. Das Glück jeden einzelnen Bürgers sollte das oberste Ziel sein. Insofern konnte es nicht schaden, dass einzelne deutsche Landesfürsten dem Bund beitraten und sich zu Protektoren der Freimaurerei erklärten.

Es darf daher nicht wundern, dass Schulen, Waisenhäuser und allgemeine Bildungsanstalten, aber auch karitative Einrichtungen wie Krankenhäuser usw., teilweise von Freimaurern geleitet und finanziert wurden. Der ursprünglich politische Impetus wurde allgemein von philanthropischem Handeln überdeckt.

Zu den Grundprinzipien der Freimaurerei gehört auch die religiöse Toleranz. Der Mensch wird nicht danach beurteilt, welcher Konfession oder Religion er angehört. Einem fanatischen Verfechter seiner Religion wird des nie gelingen, sich gegenüber anderen wahrhaft tolerant zu zeigen. Aber gerade diese religiöse Toleranz ist es, die einen gewissen Abstand zur eigenen Religiosität fordert.

Schon im Jahre 1735 wurde eine päpstliche Enzyklika gegen die Freimauerer veröffentlicht. Die katholische Kirche sah sich allein dadurch, dass die Freimaurer angeblich gewisse Geheimnisse pflegten, in ihrem Selbstverständnis arg erschüttert. Dabei hat die Freimaurerei gar keine Geheimnisse bis auf die Tatsache, dass man nie angibt, wer Mitglied ist und wer nicht. Von sich selbst kann man das sagen, nicht aber von anderen. Und über das Ritual während der Tempelarbeiten wird nicht gesprochen.

Aus gutem Grund werden die Inhalte der Tempelarbeiten nicht bekannt gegeben. Das Erhabene und das Lächerliche liegen oft nahe beieinander: Das Ritual muss man selbst erleben. Es lässt sich nicht beschreiben.

Aus dem gleichen Grunde wurde die Freimaurerei während der Nazi-Zeit verboten. Was sich hinter verschlossenen Türen abspielen mochte, und worüber man keine Kontrolle ausüben konnte, war schon per se suspekt. Hinzu kam noch der Gedanke einer von den Nazis weit überbewerteten Internationalität.

In älteren Veröffentlichungen wird stets darauf hingewiesen, dass die heutige Freimauerei aus den mittelalterlichen Steinmetzzünften entstanden sei. Dies trifft für die kontinental-europäischen Maurer nicht zu; während in England sich der allmähliche Übergang von der operativen zu spekulativen Freimaurerei gut beobachten lässt. Etwas salopp formuliert: Seit der Mitte des 17. Jahrhundert stehen nicht länger die berufsständischen sondern philosophische Interessen im Vordergrund.

Heute sind dies: die allgemeine Menschenliebe, unabhängig von Rasse, Religion und Hautfarbe, dem sozialen Stand, der schon erwähnten Toleranz und der Brüderlichkeit untereinander. Jeder Freimaurer ist gehalten nach besten Kräften, seine eigenen Fehler zu beobachten, sie auszumerzen und Besseres an ihre Stelle treten zu lassen. Dabei geht es vor allem um das Bemühen, denn kaum jemand ist fähig – es sei denn er wäre ein Heiliger – seine Grundkonstanten diametral zu ändern.

Das Duesseldorfer Logenhaus ist die Heimat verschiedener dort arbeitender femininen und maskulinen Freimaurerlogen, Vereinen und bietet darueber hinaus ein oeffentlich zugaengliches Restaurant. Neben den Freimaurerlogen ist hier z.B. auch der Deutsche Druiden-Orden VAOD e.V. ansässig.